Kreta, Mykene, Santorin (KEHNSCHERPER, Günther)

Der Autor behandelt in seiner flüssig geschriebenen Darstellung die Entstehung, die Blüte und den Untergang der kretisch-mykenischen Hochkultur im 3. und 2. Jahrtausend v. u. Z. Er stützt sich dabei auf die seit dem Ende des 19. Jh. und vor allem in den letzten Jahrzehnten erfolgten Ausgrabungen in der Ägäis und auf Kreta, die ein reiches archäologisches Material zutage förderten und es damit ermöglichten, die Geschichte der kretisch-mykenischen Kultur in großen Zügen zu rekonstruieren. Breiten Raum nehmen die kulturellen Leistungen Altkretas und Mykenes ein, die vor allem in einer reichgeformten Keramik, in der Bronzemetallurgie, in der Baukunst und im Städtebau sowie in der Herausbildung linearer Silbenschriften ihren Ausdruck fanden. Besonderes Interesse beanspruchen auch die zunächst noch hypothetischen Ausführungen des Verfassers über den Untergang der kretisch-mykenischen Palastwirtschaft im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch des Santorin und der Invasion der sogenannten Urnen felderleute in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. u. Z.

Das durch Farb- und Schwarzweißfotos sowie durch Textzeichnungen reichhaltig illustrierte Buch schließt eine seit langem bestehende Lücke der populärwissenschaftlichen Literatur, indem es den Leser mit einem der erregendsten Kapitel der frühen Weltgeschichte vertraut macht.